Stiftaufbau Zahn: Korrekte Abrechnung

Unsere Mission bei saga.dental

Zahnersatz für jedermann!

Vorteile

Stiftaufbau Zahn: Moderne Techniken für langfristigen Erfolg

Der Stiftaufbau stellt in der restaurativen Zahnheilkunde eine zentrale Behandlungsoption für stark geschädigte Zähne dar. Für Zahnärzte ist nicht nur die klinische Durchführung, sondern auch die korrekte Abrechnung dieser Leistung von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit der Praxis. Die Wahl des geeigneten Stiftsystems, die Präparationstechnik und das Befestigungsprotokoll beeinflussen maßgeblich den langfristigen Behandlungserfolg.

In der modernen Zahnmedizin haben sich faserverstärkte Kompositstifte gegenüber den klassischen Metallstiften in vielen Indikationen durchgesetzt. Sie bieten durch ihr dentinähnliches Elastizitätsmodul biomechanische Vorteile und reduzieren das Risiko von Wurzelfrakturen. Die Abrechnung dieser Versorgungsform unterscheidet sich je nach Versicherungsstatus des Patienten und gewählter Technik erheblich.

Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Techniken des Stiftaufbaus unter besonderer Berücksichtigung der korrekten Abrechnung nach GOZ und BEMA. Dabei werden sowohl konventionelle als auch digitale Workflows verglichen, wie sie in modernen Praxen in Zusammenarbeit mit Dentallaboren wie saga.dental zum Einsatz kommen.

Indikationen und Kontraindikationen für den Stiftaufbau

Die Entscheidung für einen Stiftaufbau sollte stets evidenzbasiert erfolgen. Primäre Indikation ist ein stark zerstörter Zahn mit insuffizienter Restsubstanz für eine direkte Restauration. Dabei gilt die Faustregel: Ein Stiftaufbau ist indiziert, wenn weniger als 50% der klinischen Krone erhalten sind oder weniger als zwei gegenüberliegende Kavitätenwände bestehen.

Zu den wichtigsten Kontraindikationen zählen:

  • Unzureichende endodontische Behandlung
  • Zu kurze Wurzellänge (weniger als 3 mm apikaler Verschluss erforderlich)
  • Stark gekrümmte Wurzelkanäle
  • Parodontale Schädigung mit Lockerungsgrad II-III
  • Zu dünne Wurzelwände (Perforationsgefahr)

Die Entscheidung für oder gegen einen Stiftaufbau sollte immer unter Berücksichtigung der geplanten definitiven Versorgung getroffen werden. Besonders bei geplanten vollkeramischen Restaurationen ist die Substanzschonung und biomechanische Kompatibilität des Stiftsystems von entscheidender Bedeutung.

Eine aktuelle Metaanalyse von Sarkis-Onofre et al. (2020) zeigt, dass glasfaserverstärkte Kompositstifte eine 10-Jahres-Überlebensrate von 83,9% aufweisen, während gegossene Stiftaufbauten bei 81,6% liegen – der entscheidende Vorteil liegt jedoch in der Art des Versagens: Glasfaserstifte zeigen signifikant weniger Wurzelfrakturen.

Moderne Stiftsysteme im Vergleich

Die Auswahl des geeigneten Stiftsystems richtet sich nach klinischen und biomechanischen Faktoren. Während früher Metallstifte (konfektioniert oder individuell gegossen) dominierten, haben sich heute zahlreiche Alternativen etabliert. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gängigsten Systeme:

Stiftsystem Vorteile Nachteile Indikation GOZ-Position
Glasfaserstifte Dentinähnliches E-Modul, adhäsive Befestigung, ästhetisch Geringere Biegefestigkeit, techniksensitiv Frontzähne, Prämolaren, vollkeramische Restaurationen 2195 (2,3-fach: 38,01€)
Metallstifte (konfektioniert) Hohe Stabilität, einfache Handhabung Korrosionsgefahr, ungünstige Kraftverteilung Molaren mit hoher Kaubelastung 2195 (2,3-fach: 38,01€)
Gegossener Stiftaufbau Individuelle Anpassung, hohe Stabilität Zeitaufwändig, teuer, Korrosionsgefahr Stark zerstörte Molaren, ovale Kanäle 2180 (Labor) + 2197 (2,3-fach: 30,13€)
Keramikstifte Höchste Biokompatibilität, ästhetisch Spröde, keine Revision möglich Hochästhetische Frontzahnrestaurationen 2195 (2,3-fach: 38,01€)
CAD/CAM-gefertigte Stifte Präzise Passung, individuelle Form Hohe Investitionskosten, komplexer Workflow Komplexe Kanalanatomie, ovale Kanäle 2195 + ggf. 0010 für digitale Planung

Bei der Materialwahl sollte beachtet werden, dass Glasfaserstifte durch ihr dentinähnliches Elastizitätsmodul (ca. 20-40 GPa) eine günstigere Kraftverteilung ermöglichen als Metallstifte (110-200 GPa). Dies reduziert das Risiko von Wurzelfrakturen erheblich.

Korrekte Abrechnung des Stiftaufbaus nach GOZ und BEMA

Die Abrechnung des Stiftaufbaus unterscheidet sich grundlegend zwischen gesetzlich und privat versicherten Patienten. Bei GKV-Patienten ist der Stiftaufbau im Rahmen der Regelversorgung über die BEMA-Position 13d (Aufbaufüllung) mit 34 Punkten (aktuell ca. 3,91€) abgegolten – eine betriebswirtschaftlich kaum kostendeckende Vergütung.

Für Privatpatienten oder bei Mehrkostenvereinbarungen stehen folgende GOZ-Positionen zur Verfügung:

  1. GOZ 2195: Stiftverankerung im Wurzelkanal zur Retention eines Aufbaus (38,01€ bei 2,3-fachem Satz)
  2. GOZ 2180: Vorbereitung eines zerstörten Zahnes mit plastischem Aufbaumaterial zur Aufnahme einer Krone (34,36€ bei 2,3-fachem Satz)
  3. GOZ 2197: Einsetzen eines gegossenen Stiftaufbaus (30,13€ bei 2,3-fachem Satz)

Bei der Verwendung konfektionierter Stifte (Glasfaser, Metall, Keramik) ist die GOZ 2195 je Stift ansetzbar. Bei mehrwurzeligen Zähnen kann die Position je Kanal berechnet werden, sofern in jedem Kanal ein separater Stift inseriert wird. Der plastische Aufbau wird zusätzlich über GOZ 2180 abgerechnet.

Bei gegossenen Stiftaufbauten erfolgt die Abrechnung über GOZ 2197 für das Einsetzen, während die Laborkosten nach BEB separat berechnet werden. Die Präparation des Kanals zur Stiftaufnahme ist mit der GOZ 2410 (Wurzelkanalaufbereitung) nicht kombinierbar, da sie in der GOZ 2195 bereits enthalten ist.

Klinisches Vorgehen und digitale Workflows

Das klinische Protokoll für einen Stiftaufbau umfasst mehrere kritische Schritte, die den Langzeiterfolg maßgeblich beeinflussen. Die moderne Zahnmedizin integriert zunehmend digitale Workflows, die Präzision und Effizienz steigern.

Der klassische Behandlungsablauf umfasst:

  1. Entfernung der Wurzelfüllung im koronalen Drittel (2/3 der Wurzellänge, mindestens jedoch Kronenlänge)
  2. Aufbereitung des Stiftbetts mit entsprechenden Bohrern
  3. Anprobe und ggf. Kürzung des konfektionierten Stifts
  4. Konditionierung von Stift und Kanal
  5. Adhäsive Befestigung mit dualem Kompositzement
  6. Aufbau der Zahnkrone mit Komposit

Digitale Workflows ermöglichen heute präzisere und vorhersagbarere Ergebnisse. Mit Hilfe von DVT-Aufnahmen kann die Kanalanatomie dreidimensional erfasst werden. CAD/CAM-Systeme erlauben die Herstellung individueller Stiftaufbauten, die exakt an die Kanalanatomie angepasst sind. Spezialisierte Dentallabore wie saga.dental bieten digitale Planungsservices und die präzise Fertigung individueller Stiftaufbauten an.

Die Kombination aus digitaler Planung und moderner Materialwissenschaft führt zu signifikant besseren Langzeitergebnissen. Besonders bei komplexen Fällen mit ovalen Kanalquerschnitten oder stark zerstörten Zähnen bieten individualisierte CAD/CAM-Lösungen deutliche Vorteile gegenüber konfektionierten Systemen.

Fehlerquellen und Komplikationsmanagement

Trotz sorgfältiger Planung und Durchführung können beim Stiftaufbau Komplikationen auftreten. Die häufigsten Fehlerquellen liegen in der Präparation des Stiftbetts, der Stiftauswahl und der Befestigungstechnik.

Zu den häufigsten Komplikationen zählen:

  • Wurzelperforation: Durch falsche Präparationsrichtung oder zu aggressive Aufbereitung
  • Stiftfraktur: Insbesondere bei Glasfaserstiften bei falscher Handhabung
  • Retentionsverlust: Durch unzureichende Befestigung oder zu kurze Stiftlänge
  • Wurzelfraktur: Durch zu breite Stiftpräparation oder ungünstige Kraftverteilung

Im Falle einer Komplikation ist ein strukturiertes Management entscheidend. Bei Perforationen kann je nach Lage und Größe ein MTA-Verschluss versucht werden. Bei Stiftfrakturen ist oft eine chirurgische Intervention oder Wurzelspitzenresektion notwendig. Die beste Strategie bleibt jedoch die Prävention durch sorgfältige Planung und Durchführung.

Zusammenfassung: Stiftaufbau optimal abrechnen

  • GKV: BEMA 13d (Aufbaufüllung) mit 34 Punkten – Mehrkostenvereinbarung empfehlenswert
  • PKV: GOZ 2195 (Stiftverankerung) + GOZ 2180 (plastischer Aufbau) bei konfektionierten Stiften
  • Bei mehrwurzeligen Zähnen: GOZ 2195 je Kanal möglich, wenn separate Stifte inseriert werden
  • Gegossene Stiftaufbauten: GOZ 2197 (Einsetzen) + Laborkosten nach BEB
  • Digitale Planung: Ggf. GOZ 0010 als Analogposition ansetzbar
  • Dokumentation der klinischen Situation vor Behandlung für eventuelle Begründungen

Fazit

Der Stiftaufbau bleibt eine zentrale Behandlungsoption für stark zerstörte Zähne, die einer prothetischen Versorgung zugeführt werden sollen. Die Wahl des geeigneten Stiftsystems sollte evidenzbasiert unter Berücksichtigung biomechanischer Prinzipien erfolgen. Moderne faserverstärkte Kompositstifte bieten in vielen klinischen Situationen Vorteile gegenüber klassischen Metallstiften.

Die korrekte Abrechnung des Stiftaufbaus erfordert genaue Kenntnis der GOZ- und BEMA-Positionen. Besonders bei GKV-Patienten ist eine Mehrkostenvereinbarung für hochwertige Stiftsysteme betriebswirtschaftlich sinnvoll. Digitale Workflows in Zusammenarbeit mit spezialisierten Dentallaboren wie saga.dental ermöglichen präzisere und langlebigere Versorgungen, insbesondere bei komplexen Fällen.

Durch die Kombination moderner Materialien, präziser digitaler Planung und korrekter Abrechnung kann der Stiftaufb

Wie möchten Sie starten?

Für Fragen/Anliegen nutzen Sie bitte unseren Chat unten rechts.