Interimsprothese ohne Klammern: Abrechnung

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Interimsprothese ohne Klammern: Abrechnung

Die Versorgung von Patienten mit Interimsprothesen stellt Zahnärzte regelmäßig vor klinische und abrechnungstechnische Herausforderungen. Besonders klammerlose Interimslösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie nicht nur ästhetische Vorteile bieten, sondern auch spezifische Abrechnungsmöglichkeiten eröffnen, die das wirtschaftliche Ergebnis der Behandlung optimieren können.

Im Spannungsfeld zwischen Patientenwunsch nach unauffälligem Zahnersatz und wirtschaftlicher Praxisführung bieten Interimsprothesen ohne Klammern einen interessanten Lösungsansatz. Die digitale Fertigung hat hier in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt und ermöglicht präzisere, ästhetischere Versorgungen bei gleichzeitig optimierter Kostenstruktur.

Dieser Fachartikel beleuchtet die verschiedenen Optionen klammerloser Interimsprothesen unter besonderer Berücksichtigung der korrekten Abrechnung nach GOZ und BEMA. Wir analysieren Materialoptionen, Herstellungsverfahren und stellen die wirtschaftlichen Aspekte verschiedener Versorgungsvarianten gegenüber.

Klinische Indikationen und Versorgungsoptionen

Die Indikation für eine Interimsprothese ohne konventionelle Klammerverankerung ergibt sich häufig aus ästhetischen Anforderungen, besonders im Frontzahnbereich. Klinisch relevante Einsatzgebiete umfassen:

  • Sofortversorgung nach Extraktionen im sichtbaren Bereich
  • Übergangsversorgung während der Einheilphase von Implantaten
  • Provisorische Versorgung bei umfangreichen Sanierungskonzepten
  • Interimslösungen bei parodontal geschädigtem Restgebiss
  • Therapeutische Versorgungen zur Bisshebung oder -stabilisierung

Als Alternative zu konventionellen Klammerprothesen stehen verschiedene Verankerungskonzepte zur Verfügung. Besonders relevant sind adhäsiv befestigte Interimsversorgungen, Prothesen mit Präzisionsattachments sowie implantatgetragene Interimslösungen.

Nach einer Erhebung der KZBV werden jährlich etwa 740.000 Interimsprothesen angefertigt, wobei der Anteil klammerloser Lösungen kontinuierlich steigt und mittlerweile bei etwa 23% liegt.

Abrechnung klammerloser Interimsprothesen nach GOZ

Die korrekte Abrechnung klammerloser Interimsprothesen erfordert eine präzise Differenzierung der verwendeten Techniken und Materialien. Grundsätzlich kommen folgende GOZ-Positionen in Betracht:

Bei adhäsiv befestigten Interimsprothesen bildet die GOZ 5210 (Adhäsivbrücke, je Flügel) in Kombination mit GOZ 5070-5080 (Brückenglied) häufig die Basis der Abrechnung. Der Punktwert beträgt 350 Punkte je Flügel, was bei einem Faktor von 2,3 einem Betrag von 46,99 € entspricht.

Für klammerlose Interimsprothesen mit Präzisionsattachments ist die GOZ 5230 (Teilprothese mit gegossener Basis) mit 580 Punkten (77,91 € bei Faktor 2,3) anzusetzen, ergänzt durch GOZ 5080 (Prothesenzahn) mit 92 Punkten (12,36 € bei Faktor 2,3) je Zahn.

Zusätzlich können bei entsprechender Indikation folgende Positionen berechnet werden:

  • GOZ 5070 (Modellgussprothese) mit 700 Punkten (93,99 € bei Faktor 2,3)
  • GOZ 5170 (Präzisionsverankerungselement) mit 360 Punkten (48,34 € bei Faktor 2,3)
  • GOZ 5180 (Stegverbindung) mit 450 Punkten (60,43 € bei Faktor 2,3)

Bei Verwendung spezieller CAD/CAM-gefertigter Komponenten ist eine Analogberechnung nach §6 Abs. 1 GOZ möglich. Hierbei empfiehlt sich die Analogie zur GOZ 5230 mit dem Zusatz „CAD/CAM-gefertigte klammerlose Interimsprothese“.

Materialoptionen und deren Einfluss auf die Abrechnung

Die Materialwahl bei klammerlosen Interimsprothesen beeinflusst nicht nur die klinischen Eigenschaften, sondern auch die Abrechnungsmöglichkeiten erheblich. Moderne digitale Fertigungsverfahren ermöglichen den Einsatz innovativer Materialien, die spezifische Abrechnungspositionen rechtfertigen.

PMMA-basierte CAD/CAM-gefräste Interimsprothesen zeichnen sich durch hohe Präzision und Biokompatibilität aus. Die Abrechnung erfolgt analog GOZ 5230 mit einem empfohlenen Steigerungsfaktor von 2,3-2,8, was einem Betrag von 77,91-95,16 € entspricht.

Hochleistungskunststoffe wie PEEK oder PEKK bieten verbesserte mechanische Eigenschaften und Biokompatibilität. Die Abrechnung kann analog GOZ 5230 mit erhöhtem Steigerungsfaktor (2,5-3,5) erfolgen, was 84,69-118,57 € entspricht. Eine zusätzliche Laborposition „Mehrkosten PEEK-Material“ von 80-120 € ist üblich.

Bei Verwendung von Nylonmaterialien (Valplast, Flexite) erfolgt die Berechnung analog GOZ 5230 mit Faktor 2,3-2,8. Zusätzlich fallen Laborkosten von 180-250 € an, die als Auslagen nach §9 GOZ weitergegeben werden können.

Material GOZ-Position Empfohlener Faktor Honorar (€) Zusätzliche Laborkosten (€)
PMMA (gefräst) analog GOZ 5230 2,3-2,8 77,91-95,16 120-180
PEEK/PEKK analog GOZ 5230 2,5-3,5 84,69-118,57 180-250
Nylon (Valplast) analog GOZ 5230 2,3-2,8 77,91-95,16 180-250
Komposit mit Glasfaser analog GOZ 5210 (je Flügel) 2,3-3,0 46,99-61,30 (je Flügel) 150-220
3D-gedruckte Interimsprothese analog GOZ 5230 2,3-2,5 77,91-84,69 100-150

Digitale Fertigung und wirtschaftliche Aspekte

Die digitale Fertigung von Interimsprothesen ohne Klammern bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die zahnärztliche Praxis. Durch CAD/CAM-Technologien können präzisere Passungen bei gleichzeitig reduziertem Zeitaufwand erreicht werden.

Der digitale Workflow umfasst typischerweise folgende Schritte:

  1. Digitale Abformung mittels Intraoralscanner (GOZ 0065, 150 Punkte, 20,13 € bei Faktor 2,3)
  2. Digitales Design der Prothese (Laborleistung, 80-120 €)
  3. Fertigung durch Fräsen oder 3D-Druck (Laborleistung, 100-180 €)
  4. Individualisierung und Finalisierung (Laborleistung, 50-80 €)

Die Zusammenarbeit mit einem digitalen Dentallabor wie saga.dental kann die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern. Durch optimierte digitale Workflows werden Präzision und Effizienz gesteigert, was sich positiv auf die Gesamtkosten auswirkt.

Bei der Kalkulation sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Materialkosten: 40-120 € je nach gewähltem Material
  • Designkosten: 80-120 € für digitale Konstruktion
  • Fertigungskosten: 100-180 € für Fräsen oder 3D-Druck
  • Individualisierungskosten: 50-80 € für Finalisierung

Die Gesamtlaborkosten liegen somit zwischen 270-500 €, was bei entsprechender Kalkulation des zahnärztlichen Honorars eine attraktive Gewinnspanne ermöglicht.

Vergleich mit konventionellen Klammerprothesen

Im direkten Vergleich zu konventionellen Klammerprothesen bieten klammerlose Interimslösungen sowohl klinische als auch wirtschaftliche Vorteile. Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht die relevanten Unterschiede:

Konventionelle Klammerprothesen werden nach GOZ 5200 (Teilprothese mit Kunststoffbasis) mit 580 Punkten (77,91 € bei Faktor 2,3) abgerechnet. Die Laborkosten liegen typischerweise bei 200-300 €, was Gesamtkosten von 277,91-377,91 € ergibt.

Klammerlose Interimsprothesen können je nach Ausführung nach GOZ 5230 oder analog abgerechnet werden. Bei einem Faktor von 2,3-3,0 ergibt sich ein Honorar von 77,91-101,66 €. Die Laborkosten liegen bei 270-500 €, was Gesamtkosten von 347,91-601,66 € bedeutet.

Der höhere Preis klammerloser Lösungen wird durch folgende Vorteile gerechtfertigt:

  • Verbesserte Ästhetik durch Verzicht auf sichtbare Metallklammern
  • Höhere Patientenzufriedenheit und Akzeptanz
  • Geringere Belastung der Pfeilerzähne
  • Bessere Hygienefähigkeit
  • Möglichkeit der digitalen Fertigung mit höherer Präzision

Zusammenfassung: Abrechnung klammerloser Interimsprothesen

  • Basisposition: GOZ 5230 oder analog (580 Punkte, 77,91 € bei Faktor 2,3)
  • Empfohlener Steigerungsfaktor: 2,3-3,5 je nach Material und Aufwand
  • Zusätzliche Positionen: GOZ 5080 (je Zahn), GOZ 5170 (Präzisionsverankerung)
  • Digitale Abformung: GOZ 0065 (150 Punkte, 20,13 € bei Faktor 2,3)
  • Laborkosten: 270-500 € je nach Material und Fertigungsverfahren
  • Wirtschaftlicher Vorteil gegenüber konventionellen Lösungen: 70-220 € pro Versorgung

Fazit

Interimsprothesen ohne Klammern stellen eine moderne und wirtschaftlich attraktive Versorgungsoption dar. Die korrekte Abrechnung nach GOZ ermöglicht eine angemessene Honorierung des zahnärztlichen Aufwands, während die Zusammenarbeit mit spezialisierten digitalen Dentallaboren wie saga.dental die Effizienz und Präzision der Versorgung steigert.

Durch die Nutzung digitaler Workflows von der Abformung bis zur Fertigung können Zahnärzte ihren Patienten hochwertige klammerlose Interimslösungen anbieten und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Praxis optimieren. Die höheren Materialkosten werden durch verbesserte klinische Ergebnisse und höhere Patientenzufriedenheit mehr als kompensiert.

Für eine optimale Umsetzung empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem auf digitale Fertigung spezialisierten Dentallabor, das die notwendige Expertise und technologische Ausstattung für präzise, kosteneffektive Interimsprothesen ohne Klammern bietet.

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